In den letzten beiden Wochen habe ich das neue Familienmitglied „Jumi“ gefeiert und genossen. Deshalb konntet ihr nichts von mir lesen. Statt lauter und lauter das Glück in die Welt zu schreien, werde ich stiller und leiser. Genuss braucht kein Mikrophon. Finde ich.

Sicher wisst ihr schon, dass Jumi diiiiie“Knaller-Katze“ ist. ;-) Sie ist schon recht besonders und jemand sagte, ich habe ein Händchen für besondere Tiere. Das kann schon sein :-) Jumi ist jedenfalls genau die rechte Mischung aus smart und hart, aus wild und zahm, aus Mut und Vorsicht. Die Hunde hatte das kleine Tierchen bereits in den ersten Sekunden so verschüchtert, dass diese in Woche 1 in Angst und Bangen vor dem Katzentier waren. Besonders Schäferhündin Jenny hatte es sich sehr zu Herzen genommen, dass Jumi sie so offensichtlich verachtete und ablehnte.  Die Ratlosigkeit war ihr ins Gesicht geschrieben zusammen mit der Frage: „Wird das Monster jetzt immer hier sein? Etwa?!?“

Nun, inzwischen haben sich die Wogen geglättet. Ich bin Tiertrainerin und das Zusammenführen verschiedenen Tierarten ist ein Gebiet, das mir liegt. Prämisse ist immer Frieden zwischen den Arten. Aus Frieden kann Freundschaft erwachsen. So hat Jumi in der Zwischenzeit ein weisses Huhn, dass mich täglich in der Hütte besucht, zur Freundin (sie teilt ihren Napf mit ihr), den alten einäugigen Kater Arnie und die kleine Prager Rattler Hündin Julanta. Wie Arnie zeigt auch Julanta Grenzen des Übermuts und der Tollerei auf. Ein Glück! Wie anstrengend, wenn ich das alles regeln müsste. Josephine hingegen hat sich wohl abgefunden, dass Jumi schlicht einfach nicht interessiert ist an ihr. Und Jenny darf schon mal näher kommen, schnuppern oder aber ihre Rute wird spielerisch vom Katzenkind bearbeitet. Mit grossen Kulleraugen beobachtet Jenny, was Jumi alles so darf: Wildes Hin- und Herrennen im Haus, sogar Ballspiele drinnen, sie bekommt immer einen kleinen Bissen vom Essen ab … Jenny schaut, legt den Kopf schief und ist fassungslos, dass es offenbar aus ihrer Sicht so ungerecht abgeht. Es ist eben ein Unterschied, ob 30 kg oder ein paar Hundert Gramm durch die Hallen fetzen.

Jumi hat ein Faible für jedes Essen, dass auf meinem Teller liegt, mag es auch noch so katzenungewöhnlich sein. Sie liebt es, mir beim Nähen zuzuschauen. Sie klettert wie ein professioneller Kraxler die Bäume hoch und sie versteht vor allem eines: Meine Kommunikation. Auf einer Wellenlänge liegen wir beide ganz offensichtlich. Ich brauch bloss leise „ohoh“ flüstern und sie lässt ab mit dem, was sie gerade tut. Ein sanftes, klagendes „au“, wenn sie ihr Mäulchen in meine Hand versenkt und sie hört flugs auf, ein liebevoll lockender Ruf „Juuuumi“ und sie kommt sofort angerannt.

Es ist sehr, sehr schön mit Jumi, dem Katzenkind und den Tieren meines Lebens.

Eure Claudia