„Alles was du dir wünscht, erfüllt sich jenseits der Angst.“ Dieser Satz gilt auch für das Leben und Erziehen eines Hundes. Sind wir zu ängstlich, besorgt, voller Zweifel und Selbstzweifel, strahlen wir eine große Unsicherheit auf einen jungen Hund aus, der zutiefst danach bestrebt ist, als Allererstes Sicherheit und Orientierung zu erlangen.

Jeder Hundehalter mit einem jungen Hund kennt die Situation, mit seinem Hund vor die Tür zu gehen und von x-beliebigen Menschen mit gut meinenden Ratschlägen zugeballert zu werden von jenen, die zu wissen glauben, was man mit diesem Hund nun tun und lassen sollte.

Ein Mensch, der nicht in sich ruht und der zu viel auf andere bedacht ist, wird über kurz oder lang in eine hoffnungslose Situation geraten, denn es ist unmöglich, den Hund so zu erziehen, wie es die Außenwelt mit seiner Vielfältigkeit an Meinungen vorgibt. Das Projekt Hund muss scheitern.

Selbst Hundeschulen sind hierbei manchmal keine große Hilfe.
Hier wird Angst erst geschürt. Statt an einem Strang zu ziehen, um Mensch und Tier gemeinsam zu helfen, stehen Profit und Konkurrenzdenken im Vordergrund. Traurig, aber wahr. Im Falle meiner gerade erst bei der Vorbesitzerin eingezogenen Holly hieß es: „Müssen Sie ja wissen, auf wessen Rat Sie hören. Wenn Ihr Hund hektisch ist, müssen Sie am besten sofort in die Welpenschule kommen.“

Es ist mir völlig unverständlich, wie und wodurch ein wildes Welpenspiel in einer bunt gemischten Gruppe von Hunden dabei helfen soll, einen Hund mit hochgradigen Stresssymptomen ruhig im Alltag zu bekommen.

Ich wünsche mir hier so sehr einen vertrauensvollen und gemeinschaftlicheren Weg unter Kollegen, der ausschließlich Hilfe am Tier und dem Menschen dahinter im Sinn hat.

Was mache ich mit einem jungen Hund wie Holly anders als andere? Warum klappt es so schnell, so gut?

Ich habe keine Angst, Fehler zu machen, denn Perfektion ist Illusion und durch Erfahrung weiß ich, dass sich jeder Fehler revidieren lässt.

Es ist mir wurscht, was andere sagen. Niemand anderes als ich selbst steckt in meinen Schuhen. Niemand in denen meines Hundes.

Ich vertraue zutiefst auf das, was ich kann. Dabei bleibe ich offen für Impulse und Lernen, wäge jedoch genauestens nach Sinn und Praktikabilität ab.

Ich bin unabgelenkt und  bewusst, um wahrzunehmen, zu reflektieren, um zu beobachten und einzuschätzen. Und ich vertraue meiner Wahrnehmung und meinem Verstand, mir Dinge aufzuzeigen.

Ich begreife meine Verantwortung mir selbst gegenüber und damit allen Wesen, mit denen ich verbunden bin, als ehrerbietende Macht. Nur ich allein bin verantwortlich für das, was ich tue und damit mit dem, was ich durch Handlungen, Taten und Worte nach Außen gebe. Mit Respekt und Demut gehe ich verantwortungsbewusst und sensibel damit um.

Ich vertraue auch dem Universum als Großes, Ganzes als übergeordnete „Führung“. Es zeigt mir so einzigartig und faszinierend, was gerade dran ist, gibt mir Antwort auf Fragen und bietet mögliche Wege. Ich bin und bleibe offen und bewusst für alles, was ich auf diesem Weg empfange und schätze es als wertvolle Hilfe.

Zu guter Letzt: Penelope Smith, eine berühmte Tierkommunikatorin, sagte einst: „Begreife, dass jedes Tier ein universelles einzigartiges Wesen ist, dass auch hinsichtlich Spezies und Rasse nicht vergleichbar ist.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Eure Claudia